Willkommen

Auf nach Panama geht es für uns Vier:
Hannah, Lars, Matthias und Svenja.

In diesem Sommer 2014 beginnen wir unseren Freiwilligendienst in der panamaischen Provinz Veraguas. Entsendet werden wir dabei von dem "Dritte-Welt-Kreis Panama e.V." aus Herdecke. Wodurch die Entsendung ermöglicht wird und wie auch du/Sie uns unterstützen kannst/können, haben wir weiter unten genauer aufgeführt.

Mit den Posts, die hierunter weiter gebloggt werden, halten wir euch immer wieder auf dem Laufenden. Wir hoffen sehr, dass wir dadurch auch noch neue Spender gewinnen können und gehen auch gerne auf interessierte Emails ein. Zögert nicht, uns zu kontaktieren und viel Spaß mit unserem Blog.

Mittwoch, 17. Juni 2015

Gesunde Familien

Ein vom PanamaKreis finanziertes Bildungsprojekt in der Gemeinde Cerro Negro kam in dieser Woche zu einem feierlichen Ende. Mit einer Abschlussveranstaltung wurden die Erkenntnisse aus diesem Projekt in Präsentationen festgehalten.
Mehr darüber: hier


Sonntag, 22. Februar 2015

Unsere vorerst letzte „Gira“


In der Woche vom 2. bis zum 5. Februar beendeten wir nun vorläufig unsere letzte aufwendige Wanderung durch die Berge der Comarca Nöbge Buglé zur Evaluierung der im Jahre 2006 von der deutschen Regierung unterstützten Projekte.

Der Plan unseres Ausflugs bestand darin mit unserer, uns führenden, einheimischen, Begleiterin Luisa, die uns schon bei unserer ersten Wanderung begleitet hatte, die Gemeinden zu besuchen. Bei den vier noch fehlenden und mit Projekten unterstützten Gemeinden handelte es sich um Guayabito, Las Philipinas, Quebrada Satra und Alto Tolica. Die Geimeinden lagen jeweils durch 3 bis 5 Stunden Fußmarsch über extreme Anstiege und Gefälle voneinander entfernt. Unser ursprünglicher Plan sah daher vor, dass wir am ersten Tag, Montag mit dem Auto aus Santiago nach Piedra Grande fahren würden, und von dort aus einen drei bis vierstündigen Anstieg bis nach Guayabito hinter uns legen würden. Dort würden wir übernachten und am nächsten Tag hoffentlich abends, nachdem wir Las Philipinas passiert hätten, in Quebrada Satra ankommen und bleiben würden. Der Anstieg nach Alto Tolica war für den dritten Tag bestimmt und die anschließende Rückkehr nach Buenos Aires, wo wir abgeholt werden sollten, für den letzten, vierten Tag. Wir wussten alle, dass es sehr wahrscheinlich extrem anstrengend werden würde, freuten uns aber auch auf viele neue Eindrücke. Doch am Ende kam doch alles etwas anders als geplant.

Wir starteten plangemäß am Montag und kamen nach etwas mehr als vier Stunden ruckelnder Autofahrt in Piedra Grande an. Man sollte uns mit einem Maultier für das Gepäck erwarten, allerdings war unser Begleiter nicht aufzufinden. Daher begannen wir den Weg, dank unserer Begleiterin Luisa, auch problemlos allein. Aus den drei Stunden Anstieg wurden durch das erdrückend heiße Wetter leider vier und wir kamen schweißnass und erschöpft in Guayabito an. Ich war überrascht, wie gut die Gemeinde so weit dort oben entwickelt ist. Es gibt eine sehr große Schule, alles ist verhältnismäßig sehr sauber und es gibt viele Bewohner. Auch ein costarikanischer Ingenieur hat sich dort angesiedelt und versucht den Leuten dort bei der Entwicklung ihrer Gemeinde zu helfen. In der Zeit, in der sich die Bewohner zu einer kleinen Versammlung zusammenfanden, hatten wir Gelegenheit in der nächsten kleinen tienda ( Geschäft) ein wenig Essen zu kaufen und es von einer netten Frau der Gemeinde zubereiten zu lassen. Die Versammlung verlief gut, es gab gute Beteiligung, obwohl es schien, dass das Projekt eines Gartens und Viehzucht leider nicht optimal angeschlagen hatte. Luisa, die auch selber in der Mission von Cepas unterwegs ist und Projekte promoviert, gab uns gute Unterstützung bei dem Gespräch. Leider musste ich allerdings auch feststellen, dass ihre starke Meinung die Bewohner sehr beeinflusst hat und Luisa ihnen somit manche Antworten auf unsere Fragen schon in den Mund legte. Nach dem späten, sehnsüchtig erwartetem Essen war der Tag allerdings noch nicht vorbei. Nach 6 Uhr abends liefen wir weiter zu einem Haus eines Bekannten von Luisa, der uns Quartier angeboten hatte, um so den Weg nach Las Philipinas etwas aufzuholen. Es sollte ca. eine Stunde dauern um dort anzukommen. Glücklicherweise wurden wir von einem Wagen, der die kleinen Geschäfte dort oben mit Lebensmitteln versorgt, mitgenommen. Ein ganz schön weites Stück. Das letzte bisschen zum Haus legten wir noch zu Fuß zurück und brauchten für den gesamten Weg über eine Stunde und kamen so um halb 8 Uhr abends in absoluter Dunkelheit dort an. Ich weiß nicht wie lange wir gebraucht hätten, hätte uns das Auto nicht durch Zufall mitgenommen. Die Nacht war sehr komfortabel, jeder bekam sogar ein eigenes Bett zur Verfügung gestellt.

Der Dienstag war es, der unseren ganzen Plan auseinanderriss und in dem wir das Unmögliche möglich gemacht haben! Wir starteten Früh morgens, so gegen 7 Uhr, nach einem guten Frühstück und einer leckeren, warmen Tasse Kaffee in Richtung Las Philipinas. Durch unsere spontane Nachttour hatten wir schon erstaunlich viel aufgeholt. Von unserer Unterkunft aus konnten wir sogar schon die Gemeinde unten im Tal sehen. So gelangten wir nach einer gemütlichen Stunde bergab in dem kleinen Dorf. Leider war unsere zuvor durch Radio Veraguas abgeschickte Nachricht über unseren Besuch nicht gehört worden. Daher trafen wir auf mehr oder weniger verständnislose und überraschte Anwohner. Zum Glück konnten sich ein paar Bewohner finden lassen, die etwas über das Wasserleitungsprojekt in ihrer Gemeinde berichten konnten. Es waren auch viele Frauen dabei, da die meisten Männer gerade arbeiteten und daher nicht zu Hause waren. Neben den Informationen zum Projekt legten wir in dem Gespräch auch Wert darauf zu betonen, dass jeder Bewohner der Gemeinde gleich wichtig sei, auch wenn er keine besondere Rolle bei einem Projekt spiele. „Jede Meinung ist wichtig!“, sagte Luisa, vor allem auch zu den anwesenden Frauen. Wir schossen noch ein Foto von dem leider schon sehr in Mitleidenschaft gezogenen Wassertank und zogen weiter in Richtung Quebrada Satra. Nun ging es leider wieder bergauf. Ein normaler, zum Glück nicht allzu steiler, aber langer Aufstieg. In Satra angekommen, erging es uns ähnlich wie in Las Philipinas. Keiner hatte die Nachricht über unser Kommen gehört und waren überrascht und unvorbereitet. Es war so gegen Mittag als wir ankamen. Hier ging es allerdings noch viel schneller als in Las Philipinas die Leute zusammenzurufen und es erschienen auch vergleichsweise viele. Die Besprechung über ihre Wasserleitung verlief etwas schleppend, was aber wohl auch daran lag, dass die Mittagssonne vom Himmel prallte und wir alle schon ziemlich erschöpft und hungrig waren. Leider mussten wir nach der Versammlung erfahren, dass es im nächsten Geschäft nur Reis zu kaufen gab, also zogen wir es vor hungrig weiterzulaufen. Ich war, glaub ich, noch nie so dankbar über die kleine Packung Kekse, die wir für jeden noch am Vorabend gekauft hatten. Ohne die hätte ich vielleicht den nächsten Anstieg nicht geschafft. Der nächste Berg hatte es nämlich in sich. In der heißen Sonne krabbelten wir teils den Anstieg hoch, da es über Steine an manchen Stellen fast senkrecht bergauf ging. Ich war so glücklich als ich nach unzähligen kleinen Pausen endlich oben am Bergkamm angekommen war. Nun ging es nur noch eine etwas steile Straße wieder bergab und wir waren schon in Alto Tolica. Alto Tolica erschreckte uns allerdings ein wenig. Die Schule, die zu besichtigen wir gekommen waren, stand wegen der Ferien komplett leer und das Dach war durch den heftigen Wind stark beschädigt worden. Niemand schien zu Hause zu sein, alles stand leer. Und wir hatten Hunger! Nach einer gewissen Zeit des Wartens tauchte dann aber eine Frau auf. Die Besitzerin einer kleinen tienda, unsere Retterin. Sie hatte noch etwas Reis und Dosensardinen zum verkaufen und wir nahmen das mehr als dankend an. Sie lieh uns ihre Küche zum Kochen und konnte uns gleichzeitig ein paar Fragen zur Schule, und der dazu angeschlossenen Wasserleitung berichten. Normalerweise hätten wir ein Quartier in der Schule haben können, da diese aber in Teilen zerstört und leer war blieb uns nach unserem verspäteten Mittagessen keine andere Wahl, als um 4 Uhr Nachmittags den fünfstündigen Weg bis Buenos Aires anzutreten. Mit müden Beinen, aber der Aussicht auf ein weiches Bett heute Abend wanderten wir also weiter. Und wieder brachte uns der Zufall einen Glücksengel! Ein Wagen, den wir schon vorher auf dem Weg getroffen hatten, passierte uns und nahm uns ein riesiges Stück mit. Als wir ausstiegen fehlte nur noch ein einstündiger Weg bis Buenos Aires. Um ca. 7 Uhr abends hatten wir unser ersehntes Ziel der Wanderung schon erreicht und fielen müde aber erfolgreich in unsere Betten.
So war unsere gira schon viel früher erledigt als gedacht. Aber wir nutzten den Mittwoch trotzdem und besuchten die Gemeinde Pilón, die eigentlich für einen anderen Aufenthalt in Buenos Aires zu besuchen vorgesehen war. Den einstündigen Weg bis zu der Brücke, die wir uns ansehen wollten verging daher wie im Flug und auch der Rückweg war fast angenehm. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir zur Erholung am nahegelegenen Fluss in Buenos Aires und traten am Donnerstag unsere Heimreise mit dem Bus nach Santiago an.

Die Wanderung war für mich sehr eindrucksvoll, wir waren in manchen extremen Situation und haben in sehr wenig Zeit sehr viele Menschen kennenlernen können. Es ist erstaunlich welche Wege man zu Fuß zurücklegen kann und wie angewiesen man auf die Freundlichkeit und Aufnahmebereitschaft der Bewohner in den Gemeinden ist, weil man dort oben außer ihnen nichts und niemanden hat.

/SW

Sonntag, 25. Januar 2015

Abschluss des Trinkwasserprojekts in Los Martínez


Das Hauptprojekt unseres Freiwilligenjahres hier in Panama kam in der vergangenen Woche zu einem erfolgreichen Ende.

Nachdem leider mehrere Wochen auf die Anlieferung der Solarzellen und der Pumpe aus dem Ausland gewartet werden musste - in der Zeit war das Leitungssystem aber schon fertig verlegt worden - konnte nun an bloß einem Tag die Pumpanlage in Betrieb genommen werden.

Wir sind sehr froh darüber, in diesem Dorf an der Arbeit teilgenommen haben zu dürfen und freuen uns nun auf die Abschlussfeier im Februar! Ein bisschen mehr zu lesen gibt es noch hier.

/MB

Mittwoch, 21. Januar 2015

Piedra de Fogón


Vor einer Woche begann unser erster Arbeitseinsatz in dem neuen Schulbauprojekt in der Comunidad „Piedra de Fogón“, der uns viele, ganz neue Einblicke in das Leben der Nöbge Buglé indigenas ermöglichte.

Am Montag den 5. Januar traten Matthias und ich, da Lars und Hannah diese Woche wegen organisatorischen Dingen in Santiago verbrachten, mit etwas Verspätung unseren Weg nach Piedra de Fogón an. Die Comunidad liegt Mitten in der „Comarca“ der Nöbge Buglé indigenas und ist über einen fast vierstündigen Weg, über nur sehr schwer zu befahrende Straßen, und mit einer anschließenden einstündigen Wanderung, zu erreichen. Außerdem wird sie als eine Comunidad beschrieben, die noch am „Nullpunkt“ der Entwicklung steht. Die Menschen in Piedra de Fogón leben auf einem Berg, von dem man nur zu Fuß und schwer Anschluss an die nächstliegenden Gemeinden hat.


Matthias hatte mir schon einen kleinen Eindruck von der Comunidad voraus, da er mit unserem Ingenieur Lorenzo zur Arbeitsplanung des Schulbauprojekts den Leuten in Piedra de Fogón einen eintägigen Besuch abgestattet hat, und mir so schon ein paar Unterschiede zu anderen Comunidades beschreiben konnte.

Als wir mit dem Auto in der Nähe von Piedra de Fogón ankamen, wurde uns schon von dem extremen, aufbrausendem Wind klar gemacht, dass dieser Arbeitseinsatz irgendwie anders werden würde. Doch gegen jegliche Kräfte des Windes schafften wir es den Berg hoch und kamen in Piedra de Fogón am späten Nachmittag an. Meine ersten Eindrücke  von der Gemeinde und den Menschen in Piedra de Fogón waren zweigeteilt. Zunächst hat diese Gemeinde auf dem Berg eine wunderschöne Aussicht und wir kamen dort wortwörtlich am Ende des Regenbogens an. Die Menschen leben dort jedoch ausschließlich in Lehmhäusern, die Kinder haben dort fast alle dick aufgeblasene Bäuche durch Parasitenbefall und in der ganzen Gemeinde war nicht eine Latrine vorhanden.


Nach unserer Ankunft wurden wir auf  erste kleine Proben gestellt. Wir musste in unserer Unterkunft, die aus einem Raum mit ein paar aufgestapelten Brettern an den Wänden, die als Sitzbänke dienten, unser Schlafquartier herrichten. Wir waren davon ausgegangen ein paar Bambusbetten vorzufinden und hatten daher in weiser Voraussicht keine Matratzen mitgenommen. Ein fataler Fehler wie wir nun feststellen mussten, denn auf nackten Holzbrettern zu schlafen ist absolut nicht erholsam. Außerdem veranlasste Lorenzo einen sofortigen Bau einer provisorischen Latrine am ersten Arbeitstag, damit wir unser Geschäft nicht im Wald verrichten müssten. Eine zweite kleine Hürde brachte das Essen mit sich. Wir hatten unsere Verpflegung, wie auch in den anderen Gemeinden, in denen wir bis jetzt gearbeitet haben, dabei. Wir sind allerdings immer dankbar für eine Mitbewohnerin der Gemeinde, die uns dieses Essen zubereitet, da es neben der Arbeit auf offenem Feuer sehr viel Zeit einnimmt zu kochen. Als Lorenzo dies bei dem Sohn der Familie, bei der wir untergekommen waren, anmerkte, wurde nur ein unschlüssiger Blick auf mich gerichtet. „Ist diese da nicht für das Kochen da?“, war seine Frage. Ein komisches Gefühl wenn man aus einem emanzipieren Deutschland kommt. Ich war Lorenzo sehr dankbar als er das Wort für mich ergriff und den Männern im Raum betätigte, dass ich genauso eine Arbeitskraft war wie er und Matthias, und das es nicht meine Aufgabe sei für uns zu kochen. Hier wurde mir am stärksten der Unterschied zu den anderen Gemeinden klar, in denen wir bis jetzt geholfen haben, da wäre so eine Frage niemals gestellt worden. Nach einer halbwegs schlaflosen Nacht auf zu kalten, harten Holzbrettern und mit pfeifendem Wind, der das Dach des Hauses rüttelte, starteten wir frohen Mutes in die Arbeit. Ich hätte mich in meiner ganzen Zeit hier noch nie so über einen dicken Pulli und warme Socken gefreut wie in diesen Nächten!


Die Bewohner von Piedra de Fogón und den umliegenden Gemeinden haben schon eine bewundernswerte Arbeit geleistet und fast alle Materialien, inklusive Zementsäcken (die 40 kg wiegen), Sand und Steinen den einstündigen Bergweg allein mit Muskelkraft hinauf zur Baustelle geschleppt. Es fehlt nur noch ein kleiner Teil, der den Berg hochgebracht werden muss. Da jedoch die Bewohner daher mit Schleppen beschäftigt waren übernahmen wir nur zu Dritt den Start in die Arbeit auf der Baustelle. Wir begannen mit den Vermessungen, die unter Lorenzos akribischer Leitung den ganzen Tag andauerten. Am zweiten Tag konnten wir dann anfangen das Fundament auszugraben. Das Schulgebäude wird 8 Säulen besitzen, einen großen Unterrichtsraum und einen überdachten Eingang. Dazu wird im Laufe der Arbeiten noch eine Latrine für die Schüler und den Lehrer gebaut werden. Das Graben und Schaufel war unter den schlechten Wetterbedingungen mit extremem Wind und einsetzendem Regen (in der Sommerzeit) jedoch kein Zuckerschlecken. Aber wir kamen gut voran und arbeiteten konzentriert und zügig. Es war schön zu sehen wie die Baustelle jeden Tag ein bisschen größer wurde, das entschädigte auf jeden Fall die Stunden die wir  Schaufelnd im Regen standen.

Im Umgang mit den Bewohner konnten wir immer mehr Vertrauen aufbauen, dass ist sehr wichtig, da die Bewohner der Comarcas allem und allen was von außen kommt sehr kritisch und fast abwehrend gegenüberstehen. Uns kam aber so auch die Situation der Menschen dieser Gemeinde immer näher. Lorenzo wurde schon zu Anfang von dem Präsident der Gemeinde um Unterstützung der Arbeiter gebeten. Die Begründung war, dass viele nicht genug Geld für Essen haben wenn sie in den drei Sommermonaten nicht auf den Feldern von Großgrundbesitzern arbeiten gehen können, weil sie auf der Baustelle mithelfen. Lorenzo konnte ihnen  keine finanzielle Unterstützung zusagen, jedoch versicherte er, dass wir von nun an auch genügen Verpflegung für die Arbeiter mitbringen werden. Wir wurden auch zwischendurch immer wieder von Kindern oder Erwachsenen um kleine Geschenke gebeten. Uns viel es schwer darauf angemessen zu reagieren, einerseits sind wir hier um ihnen zu helfen, andererseits sind wir nicht gekommen um ihnen Geschenke zu machen, sondern für die eine Schule zu bauen. Für mich persönlich war es auch schön, dass ich von den Männern mehr und mehr als Arbeitskraft „ gleichwertig“ gesehen wurde und ich bei Konversationen direkt und mit Namen angesprochen wurde. Diesen Geschlechterteilung betraf allerdings auch Matthias. Alle Frauen redeten normal mit mir, wurden aber stumm und schüchtern sobald sie von Matthias direkt angesprochen wurden.


Am letzten Abend vor unserer Abreise hatte der Besitzer unserer Unterkunft Senor Roberto Geburtstag und aus den verschiedensten Comunidades kamen Leute um seinen Geburtstag zu feiern. Es wurde gesungen und getanzt und dabei der selbstgemachte und am Vortag gepresste „Jugo de Cana“ (Zuckerrohrsaft) getrunken. Dieser gärt über Nacht und wird zu einem leicht süßlichen, alkoholischem Getränk. Das Fest ging die ganze Nacht durch, auch bei eisiger Kälte. Matthias, Lorenzo und ich musste jedoch so gegen 10 Uhr nachts aufgeben, da uns die Kälte ein wenig zusetzte. Es war allerdings schön so einen tiefen Einblick in die Kultur der indigenas zu bekommen und in ihre Art zu Feiern. Am Freitag traten wir nach getaner Arbeit gegen Mittag die Heimreise an und Matthias und ich konnten es am Abend kaum erwarten nach einer leckeren Pizza in unseren warmen, gemütlichen Betten zu liegen.

Diese Woche fuhren wir zu Fünft nach Piedra de Fogón und gruben weiter das Fundament aus und schnitten die Stangen für die Säulen zu. Die Wetterverhältnisse waren diesmal deutlich angenehmer mit weniger Wind und Kälte. Außerdem dachten wir an Matratzen und Hängematten und hatten so einen deutlich komfortableren Aufenthalt. Zu fünft lässt es sich auch aufgeteilter und schneller arbeiten.


Auch wenn die Bedingungen deutlich schwerer sind in Piedra de Fogón, als in den vorigen Gemeinden, ist es doch schön zu sehen, dass die Arbeit genau hier wirklich wichtig ist und, dass man sich an alle Umstände irgendwie doch ganz gut anpassen kann wenn man vorbereitet ist.

/SW

Freitag, 16. Januar 2015

Die Comarca


In einem neuen Blogeintrag führt Matthias einige wesentliche Informationen über die Comarca Ngäbe-Buglé auf. Für alle, die es interessiert, klicke hier.

Sonntag, 11. Januar 2015

Kindergarten für Piedra de Fogón


Über die erste Arbeitswoche beim Bau des Kindergartens im hochgelegenen Bergdorf Piedra de Fogón hat Matthias einen ersten Blogeintrag geschrieben. Klicke hier