Und schon haben wir die erste Arbeitswoche in einem Projekt hinter uns. Für vier Tage ging es dabei in das ca. 1 1/2 stündig entfernte Dorf Cerro Negro, wo wir bei dem Erweiterungsbau einer Kapelle mithelfen durften. Lorenzo, Ingenieur unserer Organisation, der uns dort hin mitnahm, wurde dabei von den Dorfbewohnern um Hilfe gebeten, um den Bau der tragenden Säulen der Kapelle zu überwachen. Für uns bedeutete dies: biegen, verdrahten und schaufeln.
Wir wurden herzlich und mit offenen Armen am Montagmorgen im Dorf empfangen und stellten uns erst mal vor der versammelten Gemeinde (diejenigen, die bei dem Bau mit anpacken konnten) vor und dann ging es direkt an die Arbeit. Für die Säulen wurde eine Stahlbeton-Stütze vorgesehen, die zunächst in Handarbeit vorbreitet werden musste. Dabei wurde tatsächlich spürbar, wie viel Arbeitskraft nötig ist, wenn die entsprechenden Maschinen nicht zur Verfügung stehen.
Die Unterkunft im Dorf bestand nur aus dem nötigen -- Licht bzw. Elektrizität nicht mit einbezogen. Ein Eindruck, der daraus hervorging, ist ganz klar die Abhängigkeit vom Tageslicht (hier ist es ganzjährig um 19:00 Uhr dunkel!). Folglich ging es auch früh ins Bett, um früh wieder aufzustehen und weiterzuarbeiten.
Ein weiterer bleibender Eindruck ist auch der Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft in dem gemeinsamen Vorhaben diese Kapelle zu vergrößern. Während die Männer, die ihre Arbeitskraft für diese Tätigkeit entbehren konnten, sich am Bau beteiligten, wurden alle von den Frauen versorgt, die -- im Kantinenmaßsstab -- für alle kochten. Dabei brachte jeder am Morgen Lebensmittel mit, die zubereitet werden konnten. Satt waren wir mehrmals am Tag!
Die Bauern oder auch campesinos des Dorfs betreiben Subsistenzwirtschaft und es liegt auf der Hand, dass sie nicht viel haben. Trotzdem hat ein jeder von uns zu spüren bekommen, wie viel sie geben! Am letzten Tag viel der Abschied tatsächlich schwerer, als gedacht. Wir hoffen sehr, dass wir bald wieder, in einem anderen Projekt, nach Cerro Negro zurückkehren können. /mb
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